letzte drei Wochen Sprachschule.

》 mit drei weiteren Wochen Spanischunterricht, vielen neuen Erfahrungen, tollen Erlebnissen und neuen Sprachschülern kommt auf einmal eine erschreckende Nachricht einer lokalen Naturkatastrophe von zwei Kollegen, welche direkt involviert waren. 《

AMAUTA Sprachschule:
In den Wochen zwei bis vier in der Sprachschule habe ich sehr viel über die Sprache, die Kultur und die Menschen hier in Cuzco gelernt. Ich hatte pro Woche 20 Lektionen Gruppen- und fünf Lektionen Privatunterricht. Mit der Schule und auch in meiner Freizeit besuchte ich diverse Museen, Theater, Kinos und lokale Veranstaltungen. Mein Spanisch wurde also tagtäglich auf diverse Arten geschult, gebraucht und verbessert. In der zweiten Woche habe ich übrigens sogar auf Spanisch geträumt.

Ruine Saksaywaman in Cuzco.

iglesia de Santo Domingo.

Museo de Sitio Qorikancha (Geschichte der Inkas).

Valentinstag in der Schule.

Schulausflug in ein lokales Kaffee.

Schulevent "Pisco Sour"-Kurs (alkoholhaltiges peruanisches Getränk).

Der Gruppenunterricht wurde von zwei verschiedenen Lehrern betreut – dies machte es mir persönlich einfacher, die Grammatikthemen zu Lernen, da ich die Regeln mit den Lehrern in Verbindung setzte und somit Verwechslungen bei der Anwendung vorbeugen konnte. Beim Privatunterricht (nochmals andere Lehrer) konnte ich gut meine Beschwerden vorbringen und daran arbeiten.

Am letzten Freitag war noch die Zertifikatsübergabe - zur Feier bekamen alle eine heisse Schoggi zum Anstossen. Ich genoss noch die letzten Lektionen aber war dann schlussendlich auch froh, endlich meine Reise starten zu können und frei zu sein.

letzte Gruppenstunde mit einem Stück Pizza.

¡Gracias AMAUTA!

Gastfamilie:
Mit meiner Gastfamilie verstand ich mich die ganzen vier Wochen über ganz gut – zumindest zwischenmenschlich. Das grösste Missverständnis zwischen meiner Gastmutter und mir war in der ersten Woche, als sie mich gefragt hatte, ob ich in der Schweiz einen Freund hätte...verstanden habe ich was anderes und geantwortet, dass wir in der Schweiz momentan aufgrund der globalen Erderwärmung nur wenig bis gar kein Schnee hätten. Sie musste die Frage drei Mal wiederholen, bis sie von mir die gewünschte Antwort bekommen hatte. Nun ja, aber sonst konnten wir uns wirklich gut unterhalten.

"Einfahrt" ein mein Wohnquartier.

Nach wie vor bekam ich Frühstück/Mittagessen – immer fein und gesund, aber viel. Das Frühstück bestand jeweils aus dem traditionellen Brot, einen frischen Fruchtsmoothie plus etwas „Spezielles“. Das Spezielle war entweder Avocado, einen Fruchtsalat, ein Glas Yoghurt, Eier oder Cornflakes. Zum Mittagessen gab es meist eine selbergemachte Limonade und ein feines peruanisches Gericht. Einst lud ich meine Gastfamilie zu ceviche ein (peruanisches Rohfischgericht, „gekocht“ in Limonensaft), hierfür hatten sich die drei Erwachsenen herzig herausgeputzt und ein gutes Restaurant ausgewählt – leider aber hat mir das Gericht nicht geschmeckt.

meine Gastfamilie; v.r.n.l. Henry, Carlos, Angela.

²
Ceviche.

Wochenenden:
Mein zweites Wochenende betätigte ich mich etwas sportlich und lief am Samstag mit drei Kollegen auf den Rainbowmountain und ins Valle Rojo. Letzteres hatte mir besser gefallen, es war farbintensiver und hatte weniger Touristen. Der Weg auf über 5'000 M.ü.M. war anstrengend – aber er hatte sich definitiv gelohnt! Am Sonntag ging ich mit zwei Kolleginnen auf eine Alpacafarm in der Nähe von Cuzco – es war gar nicht so einfach, diese fluffigen Tiere füttern zu können.

crew on the top.

loco! 😂🇵🇪

roter Sand - grüne Wiesen - schneebedeckte Bergen. WOW!

valle rojo - BRILLIANT !!!!!

nuevo amigo... 😊

über 5'000 M.ü.M.

auf der Alpacafarm.

Das dritte Wochenende in Peru nutze ich, um nochmals an meinen Lieblingsort Ollantaytambo zu gehen. Die Fahrt dorthin war wieder katastrophal, doch es hat sich einmal mehr gelohnt. Zu fünft erkundigten wir neue Ecken von Ollantaytambo, kletterten auf ein Ruinenteil, fuhren in komischen Gefährten durch das Dörfchen, liessen uns in diversen Restauranten bedienen und fuhren am Abend wieder zurück nach Cuzco. Am Folgetag, Sonntag der 23., fand in Cuzco ein Carneval statt – zusammen mit einer Kollegin von Ungarn nahm ich daran teil. Mit einem Schaumspray bewaffnet wagten wir uns ins Zentrum. Anstatt Konfetti benützen die Peruaner (kübelweise) Wasser und Schaumsprays. Zwei weisse grosse blonde Ausländerinnen waren bei den kleinen Peruanern natürlich besonders beliebt – wir wurden von niemandem und nichts verschont...klattschnass, voller Schaum und Farben - aber überglücklich - entfernten wir uns bereits nach kurzer Zeit wieder von der Innenstadt und liessen den Abend gemütlich ausklingen.

freedom auf einer Ruine mit einem Poncho.

auch wir haben es geschafft. 🙈

in einem Inkahaus.

...trotz des günstigen Menus, es war mega fein!

drei typische Sachen von Peru; kleine Leute, hohe Berge, Cocacola.

amazing place!

carnevaaaaaal!

uuups...


Kulinarische Erfahrung „Guy“:
Peru hat viele Spezialitäten – überwiegend bestehen diese aus Kartoffeln, Reis, Fleisch und Gemüse. Einst gingen wir in ein Restaurant, um „Guy“ (Meerschweinchen) zu Probieren. Da der Guy an einem Stuck serviert wurde, war es für uns eine tolle Biologiestunde - - Fleisch hatte das Teil nicht viel an sich.

unser guy.

so viel Spass im Biounterricht. 😂

Wetter:
„febrero loco“ - verrückter Februar.
In Cuzco ist es möglich, praktisch alle Jahreszeiten an einem Tag zu Erleben. Es regnet oft, so muss man immer eine Regenjacke mit sich tragen. Auch aber scheint die Sonne sehr stark (mit der Höhe zusammen noch stärker), so ist ein Zwiebelprinzip bei den Kleider ebenso von Vorteil. Sobald es Abend wird, wäre nur eine Regenjacke zu kalt... ich hatte eine Weile, bis ich mich an die schnellen Wetterveränderungen gewöhnt habe und mich entsprechend ankleiden konnte.
Viele Peruaner haben keine Heizungen – bei meiner Gastfamilie war es also noch ein Stückchen kälter. Geschlafen habe ich unter drei peruanischen Decken; nebst meinem „normalen Pijama“ trug ich für die Nacht zusätzlich einen Pulli, ein dicker Schal und Socken. Zusammen mit meinem dünnen Reiseschlafsack hatte ich dann zumindest in der ersten Nachthälfte genügend warm.

Schlechtwetterprogramm.

gut-Wetter-Aussicht.

...Schlechtwetterfreitagsprogramm. 😂

Streuner sind auf der Strasse oft zu sehen.

Cuzco by night.

Riese Schlammmasse überrollte Santa Teresa:
Die lokale Naturkatastrophe in der Region Sahuayaco (wenige Autofahrstunden von Cuzco entfernt) brachte zwei Klassenkameraden von der Niederlande ich grosse Gefahr... Marije und Peter machten sich am Samstag 22. Februar 2020 auf den Salkantay Trail – eine fünftägige Wanderung zum Machu Picchu. Am Montagmorgen erhielten wir vom Peter eine WhatsApp-Nachricht, dass sie zwar in Sicherheit seien aber auf einem Camp fest stecken. Wasser und Nahrungsmittel seien vorhanden – sie werden die niederländische Botschaft kontaktieren... Dank guter Zusammenarbeit der diversen Botschaften konnten die knapp 20 Touristen und Einheimischen dieser Tour noch am Montagabend zurück nach Cuzco gebracht werden. Am Dienstagabend trafen wir das Pärchen auf ein Abendessen – sie waren emotional überwältigt. Mit Tränen in den Augen haben sie uns umarmt und nur gemeint, dass sie froh seien, noch am Leben zu sein.
Was ist genau passiert? (Sonntag, 23.) Aufgrund der Klimaänderung und des vielen Regens hat sich eine grosse Schneelavine vom Salkantayberg gelöst. Die Schneemasse kullerte in einen grossen Bergsee unterhalb des Berges. Dies verursachte, dass der Bergsee massiv überschwappte und schlussendlich viele Bäume, Geröll und Dreck mit sich ein Valley runter riss. Was meine Kollegen davon mitbekommen haben? Am besagten Sonntagnachmittag hörten die beiden ein lautes „Geräusch“. Da sie die Bergen nicht so gut kennen, dachten sie, es sei ein tieffliegendes Flugzeug. Doch schnell merkten sie, dass ihr Guide mehr oder weniger in Panik versetzt war. Schnell erklärte dieser die Situation und beschloss, zum nächsten Camp zu rennen. Genau, rennen – rennen um ihr Leben. Die Reisegruppe sah die grosse Schlammmasse nur 200m neben ihrem Standort das Valley runter zu sausen. Das Camp befand sich mehr oder weniger auf sicherem Boden - - Wasser und Nahrungsmittel waren vorhanden. Schlafen konnten sie nicht richtig, da sie während der ganzen Nacht den Schlamm „laufen“ gehört haben und Angst haben müssen, dass sich der Boden unter ihnen ebenso löst... schlussendlich wurde dann die ganze Reisegruppe von Helikoptern gerettet. Trotz vorhandenen Tickets zum Machu Picchu wollten meine Kollegen kein Risiko mehr eingehen und mussten zuerst das Erlebte verarbeiten... Nachdem, was ich von ihnen gehört habe, ist der Machu Picchu vorerst von meiner Programmliste gestrichen.

Bild von meiner Kollegin aus dem Helikopter.

Mein Zukunftsreiseplan?
Aufgrund dem, dass wir Peru so gut gefällt, lasse ich meinen Abstecher nach Bolivien vorerst ins Wasser fallen. Zuerst geht es mit fünf Kollegen für ein paar Tage nach Arequipa – danach wieder zurück nach Cuzco. Was danach kommt, steht noch in den Sternen. 😊🙈

in LOVE with this city.

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