vom Bau hinter den Pass.

》dieses Abenteuer werde ich wohl nie wieder haben...eine Saison auf einer Alp mithelfen, mein "Arbeitshaus" abreissen, ein halbes Jahr einen neuen Arbeitsplatz bauen und noch eine Saison darin arbeiten.《 😍

mehrere Wochen versuchte ich mich als Stromer. 😍

ein halbes Jahr Bau: jetzt ist es Geschichte.
Die Weihnachtsferien gingen zu Ende und das Bauteam durfte sich in der Bergluft der Schweizer Alpen wieder dem Neubau des Berggasthauses Meglisalp widmen. Gleich nach den Ferien verlegten wir die Parkettböden fertig, täferten diverse Gang- und Zimmerdecken im ganzen Haus und begannen mit der Endmontage der Elektroinstallationen. Sobald der Schnee etwas weggeschmolzen war, konnten wir auch wieder an der Gartenterrasse weiterarbeiten; Pfeiler mauern, die Planie für die Terasse machen und Platten verlegen. Körperlich war es für mich nach wie vor eine Herausforderung – doch für diese abwechslungsreichen Arbeiten an diesem Arbeitsplatz und mit diesem tollen Team lohnte es sich jeden Tag von neuem. Wo findet man das schon, dass einem während der Arbeit noch Kleinerkinder helfen oder umher kriechen? Für viele (auch langjährige Handwerker vom Tal) war dieser Bau etwas Spezielles. Auch heute muss ich noch viel an diese Monate denken, als ich mit Überhosen und in einem reinen Männerteam auf dem Bau geschuftet hatte - geniale sechs Monate!

Arbeitsweg unter antarktischen Verhältnissen... ❄😱

oder bei schönstem Wetter...

auch mit dem Heli ein Vergnügen! 👌🏾

Gästegang: Decke täfern.

vollflächiges Spachteln des Wirtschaftsboden.

Pfeiler machen mit meinen Lieblingsjungs. 🙈

Bettdecken vom Winterschlaf ins Hauptgebäude transportieren.

Planiefachmann am Helfen. 😍

Mithilfe beim Abrieb.

Es war extrem spannend, zu sehen, wie der Innenausbau Schritt für Schritt langsam fertig wurde. Eine letzte Abdeckung, die Montage der Sockel, das Anhängen der Lampen, letzter Nagel hier, kleiner Schlusschliff dort… danach ging es ans Putzen aller Räume. Bis an Ostern durfte ich das Geschehen noch miterleben – daraufhin wollte ich mir eine längere Auszeit gönnen, um Energie für die Sommersaison zu tanken.
Klar gab es dann auch noch eine Bauspiini anfangs Mai, womit mein Abenteuer Bau definitiv abgeschlossen wurde. Ich sah die Handwerker nochmals und wir hatten einen super Abend im fertig gebauten Gasthaus.

vom uralten, ausgeschlateten Berggasthaus...

hin zur Aufrichtung...

über das 3. OG im "Rohbau"...

noch vor der fertigen Fasade...

bis zum fertigen Zimmer!

Eckdaten Bau: Für die Realisation des Um-/Neubaus benötigte es 13 Monate. Vom Beginn der Ausschlachtung / des Abrisses bis hin zur Wiederaufstellung aller Elemente vergingen lediglich 17 Tage – ein Wahnsinn! Für den Elementbau waren 408 2-seitig beplankte Holzelemente (auf total 23 Pritschen im Tal) nötig, welche in total sechs Arbeitstagen und 352 Helikopterrotationen auf die Alp geflogen und aufgerichtet wurden. Insgesamt, auf den ganzen Bau hingesehen, benötigte es ca. 1'300 Helikopterrotationen, knapp 400m3 Isofloc und Steinwolle sowie über 60 Tonnen 3S-Platten. Auf der Alp wurden rund 36'000 Arbeitsstunden geleistet und etwa nochmals soviel im Tal unten. 

"Baustellen-Abschliessend" will ich mich nochmals herzlichst bei der Meglisalp-Familie für diese einmalige und grandiose Chance bedanken - dieses Abenteuer wird noch sehr lange in meinen besten Erinnerungen bleiben - Danke!

Erholungsferien zwischen dem Bau und der Sommersaison.
Zuerst ging es mit einer Kollegin nach Ägypten in Tauch- und Relaxferien. Unter dem Motto „back to the future“ genossen wir über eine Woche die strahlende Sonne, die Tiefe des roten Meeres und das gemütliche Resort – alles ohne jegliche Corona-Massnahmen. Wir tanzten in der Menschenmenge, genossen das Essen in diversen Restaurants und nahmen an Tagesexkursionen teil. Nach über einem Jahr in der Schweiz konnte ich endlich wieder eine neue Kultur, andere Sitten und eine spannende Sprache kennen lernen.

'sink beneath the surface...& you'll be free.' 👌🏾💙

Kamelreiten in der Wüste.

Abendteuer Quad-Tour.

Familie Chamäleon & Co.

unser Resort.

Cappuccino?

Sommer, Sonne, Smile.

Die restlichen Ferienwochen verbrachte ich mit Besuchen bei Kollegen in der ganzen Schweiz, mit Kurzferien in Engelberg wie auf dem Beatenberg nahe Interlaken oder einfach Zuhause bei der Familie. Immer wieder nahm ich Spanisch- und Schwedischsprachkurse, damit ich meine Hirnzellen in den Ferien doch noch etwas brauche.

😥😍

Mai 2021 – Saisonbeginn.
Leider spielte uns das Wetter nicht so die besten Karten und liess den Saisonbeginn wortwörtlich etwas im Regen stehen. Doch dann, auf die Hauptsaison anfangs Juli hin, präsentierte sich das neue Berggasthaus in voller Sonnenpracht auf ihren 1517müm. und begrüsste unzählige Gäste!

Anders wie letztes Jahr, werde ich dieses Jahr nicht nur bei den Desserts und beim Gardemanger (kalte Küche) eingesetzt, sondern auch beim Entremetier (Beilagenposten) oder als Tournant (Springer). Es sind wieder komplett andere Abläufe und fordern auf eine andere Weise.

Bettaussicht. 🌞

Weiterbildung im Alpstein... Whiskyschulung.

Danke für die Hilfe! ☺

sie, wir, uns. 🥰

Die Sennen hatten ihre «Öberefahrt» bereits im Juni, somit vergnügen sich ebenso diverse Mutterkühe und Galtlig auf der sagenhaften Alp. Die Kuhglocken wecken einem am Morgen sanft aus dem Schlaf – auf geht’s in die Küche um das Mis en Place für den Mittagsservice vorzubereiten. Die Enkelkinder des Chefs spielen unterdessen vor und hinter dem Haus, manchmal auch in der Küche oder in der Wirtschaft. Auf der Personalterrasse hinter dem Haus ist es während den Zimmerstunden rage besetzt. Mit einem Cappuccino in der Hand und der Sonnenbrille auf wird Energie für den Abendservice getankt – begleitet von lustigen Unterhaltungen. Langsam kommen die «Öbernächtler» an und quartieren sich in den Familienlager und Doppelzimmer ein. Wie wir es kennen, kommen alle gleichzeitig für das Abendessen und es wird ein paar Stunden nur «funktioniert». Es hat so das gewisse Etwas, diesen Stress am Mittag und Abend jeden Tag von neuem bewältigen zu können... Nach dem Feierabend sitzen wir nochmals auf die Terrasse, hören den Kuhglocken zu und geniessen die Abenddämmerung.

Der Betrieb ist also voll im Gange und ich bin gespannt, was uns diese Saison noch alles erwartet! Leider fiel ich kürzlich wegen einer Sehnenscheidenentzündung und diversen Muskelbeschwerden an der Hand aus...dies wird wohl noch ein paar Wochen bis zur kompletten Verheilung dauern. Zusätzlich muss ich gestehen, dass ich mich bereits total auf den Saisonschluss, respektive meine Freiheit, freue. Nachdem ich von der Schweizer Botschaft zurückgeholt und meine Reise durch die Pandemie beendet wurde, war die Meglisalp wohl das allerbeste, was mir als "Zwischenlösung" passieren konnte. Was für kurze drei Monate vorgesehen war, expandierte sich auf über ein Jahr - wobei ich nichts von all dem missen möchte. Ich lernte tolle Leute kennen und es entstanden tiefe enge Freundschaften, welche hoffentlich noch sehr lange halten werden...

Im Herbst will ich dann zuerst einmal wieder alle Kollegen sehen, welche durch die Wochenendarbeiten während der Saison viel zu kurz gekommen sind. Es sind noch ein paar (oder viele) Ferien/Reisen/Auslandbesuche/Sprachaufenthalte geplant - ich muss aber spontan schauen, was möglich sein wird und was nicht. Ein neuer Versuch für meine Weltreise ist vorläufig auf das Frühjahr 2022 vorgesehen...ich kann es kaum erwarten, meinen lang ersehnten Traum weiter zu leben!! 🌍🌎🌏

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